In Erinnerung an Andreas Jäger

Die Schulgemeinschaft des Gymnasiums Alstertal trauert um ihren ehemaligen Schulleiter Andreas Jäger, der plötzlich und unerwartet am 01. September 2021 verstorben ist.

Andreas Jäger hat das Gymnasium Alstertal von 1999 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2013 entscheidend geprägt. Er betrachtete Schule als einen Lebensraum, in dem Lehren und Lernen in gegenseitiger Beziehung stattfinden und demzufolge Anerkennung und Vertrauen zwischen allen Beteiligten die wichtigsten Voraussetzungen sind. Dieser Grundsatz war und blieb insbesondere in der Zeit einschneidender bildungspolitischer Umbrüche und Schulzeitverkürzungen sein zentrales Anliegen: Unser ehemaliger Schulleiter suchte nachdrücklich und erfolgreich nach Chancen und Wegen, Schülerinnen und Schülern eine vielseitige und umfassende Bildung zu ermöglichen und den Fortbestand eines der kleinsten Gymnasien Hamburgs zu sichern. Er vermochte es, die Schulgemeinschaft in diese Vorhaben mit überzeugenden Argumenten und mit Beharrlichkeit einzubeziehen und geschlossen hinter seinen Ideen zu vereinen. Mit großem Engagement stellte er seinerzeit die Weichen für die Errichtung des Neubaus sowie für die Renovierung der Schule.

In Zeiten zunehmender Aufgabenbeschreibungen und Arbeitsbelastungen, insbesondere für Schulleitungen, ließ es sich der Lehrer Andreas Jäger nicht nehmen, leidenschaftlich und begeisternd zu unterrichten. Er forderte Schülerinnen und Schüler dazu auf, am politischen Diskurs teilzunehmen, Thesen und Behauptungen stets kritisch zu hinterfragen und nach Antworten auf Fragen der Zeit zu suchen. In seinem Unterricht wurde – trotz aller Ernsthaftigkeit gegenüber sachlichen Themen – oftmals in heiterer und angeregter Atmosphäre gelernt, geprüft und kontrovers diskutiert. Von diesen Unterrichtsstunden berichten und schwärmen bis heute zahlreiche ehemalige Schülerinnen und Schüler.

Mit seiner einfühlsamen, ausgleichenden und humorvollen Art war Herr Jäger für Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen sowie für Schulbedienstete und Eltern gleichermaßen ein gern aufgesuchter Ansprechpartner und eine wichtige Vertrauensperson. Seine Tür stand, buchstäblich, immer für jede und jeden offen. Er unterstützte und förderte aus persönlicher Überzeugung und mit einer guten Portion Vertrauen musisch-kulturelle, politische sowie sprach- und naturwissenschaftlich ausgerichtete Projekte und fehlte bei keiner Aufführung oder Präsentation von Ergebnissen. Seine oftmals bewegten und bewegenden Ansprachen und Danksagungen, in denen er seine persönliche Wertschätzung zum Ausdruck brachte, bleiben in dankerfüllter Erinnerung. Nicht vergessen sind zudem die niemals ausbleibenden Blumensträuße, die er zu diesen Anlässen überreichte. Uns bleibt es eine Verpflichtung, seinen Grundsatz vom „Lebensraum Schule“ zu behüten.

Wir werden das Andenken an Andreas Jäger in unseren Herzen bewahren und trauern um den Menschen, Freund, ehemaligen Lehrer und Schulleiter. Im Namen der Schulgemeinschaft des Gymnasiums Alstertal sprechen wir seiner Familie unser tief empfundenes Mitgefühl aus.

(T. Wiebe)

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