Am 07. April um 19.30 Uhr fand in der Aula der Grundschule Ohkamp die Theateraufführung von “Was ihr wollt” statt.
Was ihr wollt … Dieser Titel ist keine Frage, kein Ausruf, sondern wirkt, wie ein Bruchstück eines Satzes. Und Bruchstücke galt es an diesem Abend gekonnt zusammenzusetzen.
“Ja, was wollen wir denn?”, fragt sich der interessierte Theatergänger, der am 7. April die Aufführung des Theaterkurses der Studienstufe des GA in der Grundschule Ohkamp besuchte. Aufklärung und ein Happy End!
Denn es war gar nicht so einfach, der Handlung und der Inszenierung zu folgen:
“Dies ist ein Stück über Schein und Sein, doch scheint der Schein nicht immer so zu sein, wie es ist. Wer ist wer und was ist was? …” fragte der Narr.
Dies galt es nun herauszufinden. In der Verwechselungskomödie von William Shakespeare will die nach einem Schiffbruch tieftraurige Viola, die glaubt, ihr Bruder sei ertrunken, in den Dienst des Grafen Orsinos gehen. Dazu muss sie sich als ein junger Mann verkleiden und nennt sich fortan Cesario. Der Graf liebt einseitig die Gräfin Olivia, Olivia verliebt sich in den/die Überbringer/in der Liebesbotschaften, in den Diener, Cesario, eigentlich Viola. Und so ist das Chaos bereits vorprogrammiert. Außerdem gibt es noch die betrunkene Verwandtschaft, in Form von Sir Toby und seinen Kumpanen. Als diese und das Dienstmädchen der Gräfin, Maria, dem persönlichen Diener Olivias, Malvolio, eins auswischen wollen, weil Malvolio übertrieben pflichtbewusst, arrogant und abwertend den anderen gegenüber auftritt, nimmt das Stück Fahrt auf. Hinzukommt, dass Malvolio in seine Herrin, also in Olivia, verliebt ist. Als ihm nun Maria gefälschte (vermeintlich aus der Feder Olivias stammende) Liebesbriefe zukommen lässt, wird sehr lustig. Malvolio, in seinen gelben Strümpfen mit kreuzweise geknoteten Knieriemen, wirkt zunehmend “geistig etwas angeschlagen”.
Und am Ende kommt es doch zur glücklichen Auflösung aller Verstrickungen.
Um dem Wer-ist-wer-Chaos die Krone aufzusetzen, hatte der Kurs die Idee, dass alle Kursteilnehmer_innen sich in den Rollen abwechseln. Das heißt, alle Spieler_innen spielten unterschiedliche Rollen.
Um das Publikum nicht zu überfordern, waren alle schwarz gekleidet und trugen eine schwarze Augenmaske, dazu gab es eindeutige Accessoires, an denen die jeweilige Figur für die Zuschauer zu erkennen war.
Das Thema “Schein und Sein“ wurde auch im Bühnenbild widergespiegelt. Der Spiegel wurde als das Symbol für das Verdecken und Herausfinden von Wahrheiten genutzt, dem zentralen Thema des Stückes. Deswegen gab es vor dem ansonsten schwarzen Hintergrund als bauliche Requisiten ausschließlich spiegelfolienbezogene Bausteine – und bei Bedarf Discolicht.
Die Teilnehmer_innen des Kurses haben Großes geleistet! Insbesondere deswegen, weil der Kurs in den Containern arbeiten und proben musste und nur für zwei Wochenenden die Aula hat erspielen dürfen. So war es zunächst nicht einfach, alle von dem Gelingen unseres Vorhabens zu überzeugen. Aber, dass wir es trotzdem schaffen können, haben wir nun bewiesen. Zum Ende flutschte es und alle haben ihr Bestes gegeben! So konnten sich alle Anwesenden über eine gelungene Inszenierung freuen!
Vielen Dank an die Grundschule Ohkamp und an das Ensemble!