Am Montag, dem 31.10.2016 besuchte Alfred Stelter die Klasse 10 a am Gymnasium Alstertal. Das Besondere daran: Er wird im November 100 Jahre alt. Die Agilität und Vitalität Herrn Stelters beeindruckte alle. Das Geheimnis seines hohen Alters? Vielleicht, dass er jeden Morgen um halb sieben Uhr im Hallenbad Ohlsdorf schwimmen geht.
Eingebettet war der Besuch in den Geschichtsunterricht der 10. Klasse, in dessen Rahmen unsere beiden 10. Klassen im Februar auch die KZ-Gedenkstätte in Neuengamme besuchen werden.Herr Stelter kann auf ein sehr bewegtes Leben zurückblicken:
Mitten in den 1. Weltkrieg hineingeboren, erlebte er bewusst den Untergang der Weimarer Republik und den Aufstieg Adolf Hitlers, war später als Soldat sowohl an der West- als auch an der Ostfront und entging nur durch eine Verletzung dem Einsatz in Stalingrad. Am Ende des Krieges kam er in zweijährige englische Kriegsgefangenschaft. Als er zurückkam, standen er und seine Familie vor dem Nichts.
Er arbeitete später im Straßenbau, wurde Ingenieur und war in den 60er Jahren unter anderem für die Asphaltierung des Erdkampswegs zuständig.
Die schrecklichen Kriegserfahrungen machten ihn, wie er sagt, zu einem überzeugten Europäer. Und er mahnt gerade in der heutigen Zeit, in der Europa zu zerbrechen drohe, daran, den europäischen Friedens- und Einheitsgedanken in den Vordergrund zu stellen.
Dieser Besuch war für alle ausgesprochen interessant: Geschichte eben einmal anders.